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Was fehlt, wenn ich verschwunden bin von Lilly Lindner


ISBN: 978-3-7335-0093-1  -  Erschienen: Februar 2015
Verlag: Fischer
Preis: 9,99 Euro  -  Seiten: 400  -  Genre: Kinder-/Jugendbuch  -  Klappenbroschur

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Inhalt
: April ist fort. Seit Wochen kämpft sie in einer Klinik gegen ihre Magersucht an. Und seit Wochen antwortet sie nicht auf die Briefe, die ihre Schwester Phoebe ihr schreibt. Wann wird April endlich wieder nach Hause kommen? Warum antwortet sie ihr nicht? Phoebe hat tausend Fragen. Doch ihre Eltern schweigen hilflos und geben Phoebe keine Möglichkeit, zu begreifen, was ihrer Schwester fehlt. Aber sie versteht, wie unendlich traurig April ist. Und so schreibt sie ihr Briefe. Wort für Wort in die Stille hinein, die April hinterlassen hat.
Quelle: Verlag Fischer

Verlagseite des Buches

Meine Meinung: Puh, ich weiß gar nicht genau, was ich zu diesem Buch sagen soll und wie ich annähernd die Geschichte beschreiben kann. Das Buch besteht aus Briefen, die zunächst von Phoebe an ihre große Schwester April geschrieben werden, die wegen ihrer Magersucht in einer Klinik ist. Alle Briefe reihen sich aneinander, die Antworten von April kann man erst im zweiten Teil lesen, folgen also nicht direkt. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich kurz davor war das Buch abzubrechen, da ich es zunächst als sehr langatmig empfunden habe. Außerdem hab ich anfangs die Worte der neunjährigen Phoebe als unrealistisch und zu wuchtig empfunden, für mich waren das eher Sätze einer extrem wortgewandten erwachsenen Frau die sich mit Lyrik beschäftigt, also nicht grade das, was man von einem Kind im Grundschulalter erwartet. Je weiter ich allerdings gekommen bin, und besonders als ich die Antworten der 16jährigen April gelesen habe wurde mir klar, dass ich es mit zwei ganz außergewöhnlichen Mädchen zu tun habe. 

April leidet schon lange darunter, dass sie einfach nichts essen kann und will, doch ihre Eltern, besonders die Mutter kommen mit der Situation überhaupt nicht klar und machen ihrer älteren Tochter ständig Vorwürfe sie würde sich wichtig machen wollen. Für mich war es einfach grausam zu lesen wie sehr April unter dieser Verständnislosigkeit gelitten haben muss, doch mir haben auch die Eltern sehr leid getan, denn was muss schlimmer sein als zusehen zu müssen wie das eigene Kind vor ihren Augen immer weniger wird und nicht helfen zu können?! Als Leser habe ich mich lange gefragt was zu Aprils Krankheit geführt hat, abgesehen davon, dass es sich bei den Schwestern um außergewöhnliche Mädchen handelt, die mit ihrer ganz anderen Denkweise, Wortwahl und vor allem mit ihren Fragen die Eltern vor Rätseln stellen und diese regelmäßig verzweifeln lassen. Am Ende, nur ganz kurz und wie eine Nebensächlichkeit dahingeschrieben und vielleicht deshalb für mich umso schockierender verrät April ansatzweise was geschehen ist und was ihre Magersucht letztendlich ausgelöst hat. 

Ein besonderes Buch über zwei Schwestern die sich sehr ähnlich sind, von denen eine jedoch aus der Umlaufbahn ihres Lebens gestoßen wird. Die Briefe haben mich sehr berührt, denn spätestens beim Lesen der Antworten von April habe ich gespürt, wie tief und innig die Liebe zwischen Phoebe und April ist und das die ältere Schwester der kleineren wahnsinnig fehlt in einem kalten zu Hause geprägt von der Verzweiflung  und Ratlosigkeit der Eltern. 

Einen Punkt Abzug gibt es für die Tatsache, dass ich länger gebraucht habe um mit der Geschichte warm zu werden und kurz davor war es abzubrechen. Letztendlich bin ich jedoch froh durchgehalten zu haben, denn dieses Buch muss man einfach gelesen haben und es hat mich am Ende einige Tränen gekostet. 

In dem Buch finden sich viele wundervolle Zitate, zwei davon möchte ich Euch nicht vorenthalten:

Nein danke! Ich brauche keine innere Ruhe! Ich mag den Sturm in mir! Das sind nämlich meine Gefühle! Und ich bin lieber zu laut als zu leise! (Seite 159)

Meine schlechten Tage sind unregelmäßig. Manchmal habe ich zwei hintereinander und manchmal habe ich eine Woche lang keinen einzigen. Aber seit du nicht mehr hier bist, sind auch die guten Tage kaputt. (Seite 51)

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